Als ich fünf Jahre alt war, sah ich zum ersten Mal eine Schlange in freier Wildbahn. Das Interesse und der Wissensdurst haben mich gepackt und ich versuchte während Familienausflügen und Sommerurlaub möglichst viel Zeit mit der Suche von Reptilien und Amphibien zu verbringen. Steine umdrehen und durch die Landschaft streifen hat mich mehr interessiert als am Strand zu liegen – und das hat sich bis heute nicht geändert. Mit 14 fing dann das Fotografieren an, zuerst noch mit einer analogen Spiegelreflexkamera meines Vaters. Irgendwann bekam ich meine erste DSLR zu Weihnachten geschenkt und die Ausrüstung ist seither stetig gewachsen. Die Naturfotografie ließ sich auch gut mit meinem Biologiestudium vereinbaren und ich fing 2012 an längere Fotoreisen zu unternehmen. Diese führten mich in exotische Länder wie Costa Rica, Malaysia, Thailand, Indien und Marokko, wo ich viel Erfahrung in diversen Ökosystemen sammeln konnte – sowohl fotografisch, als auch biologisch. Dazu kamen etliche Forschungsreisen und Kartierungsprojekte im Bereich der Herpetologie. Trotz meiner immer größer werdenden Sucht nach Wüsten und Regenwäldern, bin ich Europa durchaus treu geblieben, denn auch hier wird es wohl nie langweilig. Neben der erfolgreichen Teilnahme an Wettbewerben entdeckte ich auch die Freude an Vorträgen und der Wissensvermittlung – ob bei Studierenden, Unterstufenschülern oder Pensionisten, die größtenteils unbekannte Welt der Kriechtiere löst wohl bei allen eine Faszination aus. Ich sehe die Naturfotografie als ein perfektes Mittel um den Wert und den notwendigen Schutz der weniger bekannten Fauna zu kommunizieren, sowie deren Schönheit und Vielfalt zu präsentieren. Nach dem Motto „Es muss nicht immer ein Löwe sein“, liegt mein Fokus daher auf Schlangen, Echsen, Spinnen und all dem, was nicht oft gesehen und fotografiert wird. Das heißt natürlich nicht, dass Vögel und Säugetiere nie vor meine Linse kommen, denn schließlich erkennt man die geniale Komplexität der Natur erst, wenn man jede Facette betrachtet.